Hospize begleiten Erkrankte und Angehörige

HospizEin Großteil todkranker Menschen verstirbt in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Wenn ein Erkrankter dies nicht möchte und auch die Unterstützung zu Hause nicht möglich ist, sind Hospize eine Alternative. Sie begleiten die Kranken in dieser Phase und bieten ihnen Schmerzmittel, Pflege und Zuwendung. Hospize stellen dabei eine Form der außerhäuslichen Pflege dar.

Arten und Grundsätze des Hospizes

Meist sind Hospize Heime mit wenigen Plätzen, doch auch in Krankenhäusern sind sogenannte Palliativstationen zu finden. Zudem werden ambulante Hospizdienste geboten, die den Kranken zu Hause oder im Heim begleiten. Folgende Aspekte zeichnen ein seriöses Hospiz aus:

  • Das Ziel ist nicht Heilung, sondern Schmerzfreiheit
  • Im Mittelpunkt stehen der Kranke und seine Angehörigen
  • Trauerbegleitung
  • Auch freiwillige Begleiter können den Kranken unterstützen
  • Ein interdisziplinäres Team führt die Betreuung durch
  • Hospize werden meist von Kirchen, Stiftungen oder gemeinnützigen Vereinen betrieben. Die ärztliche Versorgung kann von Hospiz zu Hospiz variieren.

Die Unterbringung

Damit eine Person in einem Hospiz untergebracht werden kann, muss der Arzt die Hospizbedürftigkeit bescheinigen, also nachweisen, dass der Patient an einer unheilbaren Krankheit leidet. Anschließend muss entschieden werden, ob ein ambulanter Hospizdienst den Kranken zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus unterstützen soll, oder ob die Person in ein stationäres Hospiz zieht. Fällt die Wahl auf ein stationäres Hospiz, sind mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Nicht jedes Hospiz hat zum gewünschten Zeitpunkt ein Zimmer frei. Übergangsweise könnte eine Palliativstation im Krankenhaus genutzt werden.

Entwicklung der ambulaten und stationären Hospize und Palliativdienste

Entwicklung der ambulaten und stationären Hospize und Palliativdienste

Quelle in Anlehnung an: Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V. und Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland, Statistiken, erschienen Januar 2011

Es empfiehlt sich, eine Hospizberatung in Anspruch zu nehmen.

Kosten der Betreuung

Bei der Unterbringung in einem Hospiz muss der Erkrankte lediglich für den Eigenanteil bei Medikamenten aufkommen. Diese Kosten können allerdings durch eine Zuzahlungsbefreiung entfallen. Damit die Kosten der Hospizbetreuung von der Krankenkasse übernommen werden, muss der behandelnde Arzt den Antrag zur Aufnahme ausfüllen und an das Hospiz schicken, welches den Antrag an die Kasse weiterleitet. Zunächst wird die Kostenübernahme nur für 28 Tage bewilligt, allerdings beantragt das Hospiz nach Ablauf dieser Frist eine Verlängerung. Auch ambulante Hospizdienste werden von der Krankenkasse bezahlt. Den Eigenanteil für die stationäre Unterbringung in Palliativstationen muss der Erkrankte allerdings selbst zahlen.

Auch nach dem Tod des Erkrankten stehen Hospizmitarbeiter für Gespräche zur Verfügung. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass der Verstorbene für einige Zeit im Zimmer verbleibt, damit die Angehörigen Abschied nehmen können. Anschließend wird er von einem Bestatter abgeholt.

Ein verwandtes Thema stellt die Sterbehilfe dar.

 

© Uwe Schlick / pixelio.de

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