Menschen mit Demenz können auch zuhause gepflegt werden

Demenz und ähnliche Erkrankungen sind heutzutage leider ein verbreitetes Problem für viele Menschen, nicht nur im Alter. Der zunehmende Verlust der körperlichen und geistigen Fähigkeiten schränkt die Lebensqualität entscheidend ein, wodurch Erkrankte viel Pflege benötigen. Diese kann je nach dem Schweregrad der Krankheit auch zuhause erfolgen.

Gründe für die Pflege im Eigenheim

Im frühen oder mittleren Stadium einer Demenzerkrankung kann eine Pflege in der eigenen Wohnung oder im Eigenheim dem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung vorzuziehen sein.

  • Zum einen sind die vertraute Umgebung und der Umgang mit Angehörigen oder Freunden ein Trost für die erkrankten Menschen.
  • Außerdem ist in leichten bis mittleren Fällen noch keine Betreuung rund um die Uhr nötig.
  • Je nach Region und persönlicher Situation können zudem bestimmte professionelle Pflegeangebote entweder nicht zur Verfügung stehen oder den finanziellen Spielraum der Erkrankten und der Pflegenden übersteigen.

Was Pflegende unbedingt bedenken müssen

Die erforderlichen Pflegemaßnahmen hängen stark vom individuellen Krankheitsbild ab. Liegen weitere körperliche oder geistige Erkrankungen vor? Können die Kranken noch gehen oder sind sie bereits bettlägerig? Ist eine ständige Beaufsichtigung nötig? Kann der Demenzkranke zumindest für gewisse Zeiträume allein gelassen werden? Kann es vorkommen, dass dieser die Wohnung verlässt und sich ohne Orientierung draußen aufhält?

Je nach Situation müssen sich Angehörige bei der Pflege um die folgenden Dinge des Alltags kümmern:

  • Flüssigkeitszufuhr des Kranken sicher stellen
  • Mahlzeiten zubereiten und, falls erforderlich, dem Erkrankten beim Essen helfen
  • den Kranken waschen und auch sonst für seine Hygiene sorgen, wie z.b. durch saubere Kleidung
  • den Wohnraum sauber halten
  • für Sicherheit im Pflegeumfeld sorgen, indem z.B. Sturzrisiken beseitigt werden
  • den sozialen Kontakt zu den Erkrankten aufrecht erhalten, indem nach Möglichkeit Spaziergänge oder sonstige Aktivitäten außerhalb des Hauses durchgeführt werden, wenn das Stadium der Krankheit es zulässt

Pflegende sollten auch über andere Hilfsangebote Bescheid wissen

Die Pflege durch Angehörige wie etwa die eigenen Kinder, den Ehepartner oder befreundete Nachbarn ist für Demenzerkrankte, die lieber zuhause wohnen bleiben möchten, eine große Hilfe. Jedoch stehen der Pflegeleistung verschiedene Aspekte des täglichen Lebens im Weg. Dazu zählen u.a.:

  • die Berufstätigkeit der pflegenden Personen, wodurch große Lücken in der Pflege entstehen,
  • gesundheitliche Probleme der Angehörigen oder Freunde, etwa wenn diese ebenfalls bereits ein hohes Alter erreicht haben.

Aus diesen Gründen sollten als Ergänzung zur eigenen Pflege Unterstützungsmaßnahmen genutzt werden, die in der Region zur Verfügung stehen, wie z.B. Pflegedienste oder ehrenamtliche Helfer mit Pflegeerfahrung.

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