Pflegerentenversicherung: Frühe Vorsorge

PflegerentenversicherungZusätzliche private Versicherungen, die die unzureichenden Leistungen der Pflichtversicherungen aufstocken, werden von Krankenversicherern und Lebensversicherungen angeboten. Die Pflegerentenversicherung fällt dabei unter die Verantwortung der Lebensversicherungen.

 

Bei den Pflegerentenversicherungen erfolgen die Auszahlungen bei Eintritt einer Pflegebedürftigkeit monatlich nach einem festgelegten Betrag und stehen zur freien Verfügung, können also auch zur Pflege zu Hause eingesetzt werden. Ihre Höhe variiert zumeist zwischen 250 und 4.000 €. Vorsorge treffen können Interessierte dabei bereits in jungen Jahren und im Alter von 18 Jahren eine Versicherung abschließen. Bei einigen Assekuranzen existiert ein Höchsteintrittsalter bis zum 75. oder 80. Lebensjahr, wobei die Mindestvertragsdauer in jedem Fall bei einem Jahr liegt. Sinnvoll ist ein lebenslanger Versicherungsschutz.

Da dem Vertragsabschluss eine intensive Gesundheitsprüfung über das Befinden der vergangenen fünf Jahre vorangeht, empfiehlt sich eine frühe Vorsorge.

Flexible Tarifgestaltungen und Beitragszahlungen

Drei unterschiedliche Tarifgestaltungen werden angeboten:

1. Die selbstständige Pflegerentenversicherung (eine reine Risiko-Pflegeversicherung)

2. Die Option auf Pflegerente im Rahmen von Unfall- oder Lebensversicherungen

3. Die Zusatzversicherung für Pflegerente

Die Beitragszahlungen können zu unterschiedlichen Modalitäten erfolgen: Laufend, abgekürzt, mit vermindertem Anfangsbetrag, als Weiterverwendung einer zweckgebundenen Rentenversicherung mit Anschlussoption oder als Einmalbetrag .Die Beiträge sind zudem vor Anpassungen geschützt und sind dadurch während der Laufzeit im Gegensatz zu anderen privaten Zusatzversicherungen stabil. Eine Freistellung erfolgt bei vielen Assekuranzen schon bei Pflegefällen der ersten Stufe. Auch wenn der Vertrag gekündigt wird, wird Geld zurück erstattet. Damit ist die Pflegerentenversicherung kundenfreundlicher als viele andere private Tarife.

Bei einem großen Teil der Anbieter wird die Leistung nach Pflegeanspruch bereits bei Demenz und Alzheimer geltend und hat somit eine deutlich niedrigere Eintrittsschwelle als die meisten anderen Formen der privaten zusätzlichen Vorsorge.

Der Nachweis wird zunächst laut gesetzlicher Definition für Pflegebedürftigkeit erbracht oder mithilfe eines Punktesystems ermittelt. Verschiedene Versicherer sowie der Hausarzt prüfen, zu welchem Grad die betroffene Person sechs definierte alltägliche Grundfertigkeiten (ADL= Acitivities of Daily Living) selbstständig ausführen kann:

  • Fortbewegung im Zimmer
  • An- und Ausziehen
  • Essen und Trinken
  • Aus dem Bett aufstehen, ins Bett gehen
  • Körperpflege: Waschen, Haarpflege
  • Verrichten der Notdurft

Für jede diese Tätigkeiten, die die betroffene Person nicht ohne fremde Hilfe ausführen kann, wird ein Punkt berechnet und sie danach in eine Pflegestufe eingeteilt.

Vorteile der Pflegerentenversicherung: Pflegeplatzgarantie und Wiedereingliederungshilfe

Einige Eigenschaften der Pflegerentenversicherung stechen im Gegensatz zu anderen Angeboten heraus. So wird beispielsweise auf eine erneute Gesundheitsprüfung verzichtet, wenn im Rahmen von Pflegereformen neue Tarife eingeräumt werden. Außerdem garantieren einige Assekuranzen einen Pflegeplatz im Zeitraum eines Tages. Zudem bieten diese Unterstützung bei der Wiedereingliederung in den Alltag, sollte die Pflegebedürftigkeit hinfällig werden.

 

© derateru / pixelio.de

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