Praktische Pflegehinweise: Ernährung, Medikamentengaben, Lagerung und mehr

Praktische PflegehinweiseFehler bei der Pflege können schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Auch Details müssen genau beachtet werden, damit der Pflegebedürftige nicht geschädigt wird. Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang: Grundlegende Pflegehinweise

Die Nahrungsaufnahme sorgsam anpassen

Ältere Menschen haben einen niedrigeren Energiebedarf, die nötige Menge an Mineralstoffen und Vitaminen verändert sich jedoch nicht. Die Ernährung sollte möglichst ausgewogen gestaltet werden. Die Mahlzeiten sollten klein sein, dafür aber mehrmals am Tag erfolgen, da der Magen älterer Personen weniger dehnbar ist.

Leidet der Pflegebedürftige beispielsweise unter Diabetes, muss ein bestimmter Ernährungsplan aufgestellt werden. Eine genaue Unterweisung durch einen Arzt ist unabdingbar: Fehler können tödliche Folgen haben.

Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte gewährleistet sein. Ältere Menschen trinken oft weniger, weil sie Sorge haben, es nicht rechtzeitig zur Toilette zu schaffen, oder weil sie es schlicht vergessen. Daher müssen immer Getränke bereitstehen und der Pflegebedürftige ans Trinken erinnert werden.

Die Nahrungsaufnahme sollte im Sitzen erfolgen. Dazu wird der Pflegebedürftige entweder im Bett aufgesetzt oder auf einem Stuhl platziert. Eine wohnliche Atmosphäre und ansehnliche Speisen steigern den Appetit.

Muss dem Pflegebedürftigen das Essen angereicht werden, ist seine Essgeschwindigkeit zu berücksichtigen, damit er sich nicht verschluckt. Beim Essen sollte der Pflegebedürftige zur Selbstständigkeit angehalten werden. Hilfsmittel sind im Sanitätshaus erhältlich.

Sekundärerkrankungen: Folgeerkrankungen vermeiden

Menschen, die die meiste Zeit im Bett verbringen, können Folgeerscheinungen davontragen. Besonders häufig kommt es zu Verletzungen durch Wundliegen. Damit es nicht zu diesen Erscheinungen kommt, muss sich der Pflegebedürftige regelmäßig selbst bewegen oder bewegt werden. Für Letzteres bieten sich verschiedene Methoden an:

  • Freilagerung

Der Druck wird von bestimmten Körperstellen entfernt, indem Kissen um sie herum gelagert wird. Allerdings erhöht sich dadurch der Druck auf andere Bereiche.

  • Weich- und Hohllagerung

Spezielle Matratzen oder Kissen werden unter den Bedürftigen gelegt und verringern so den Druck. Allerdings sind sie sehr weich und können zur Folge haben, dass der Pflegebedürftige einsinkt und der Bewegungsmangel steigt.

  • Umlagerung

Durch das regelmäßige Verändern der Liegeposition werden unterschiedliche Körperstellen belastet. Diese Methode ist am effektivsten.

Weitere Folgeerkrankungen können Gelenkversteifung und Thrombose sein. Auch hier liegt der Grund in einem Defizit an Bewegung. Gegen Gelenkversteifung helfen sowohl passive Bewegungsübungen, bei denen die Pflegeperson die Gliedmaßen des Bedürftigen bewegt, als auch aktive Übungen, die der Pflegebedürftige selbst ausführt. Ebenso sollte bei Thrombose auf ausreichend Bewegung geachtet werden. Hilfreich sind zudem das Hochlagern der Beine und vom Arzt verschriebene Thrombosestrümpfe.

Bei der Pflege ist es notwendig, genau auf die Signale des Pflegebedürftigen zu achten, damit Probleme erkannt und Risiken vorgebeugt werden kann.
© xololounge / morguefile.com

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